Wir haben eine Spendenaktion für unsere zweite Seeschwalben-Insel gestartet und möchten Euch heute einen kleinen Rückblick zu unserer Fertigstellung der ersten Insel im Jahr 2022 teilen. Wir freuen uns über jede Spende für die zweite Insel 🙂
Im Oktober 2022 kam das erste Naturschutzprojekt der Leobande-Forschungswerkstatt zum Abschluss: die Brutinsel für Fluss -Seeschwalben ist fertig ? !
Die Fluss-Seeschwalben sind Bodenbrüter und nisten normalerweise auf Sand – und Kiesbänken, die sich durch die Strömung nicht begradigter Flussläufe automatisch im Fluss bett bilden. Da kaum ein Fluss heutzutage noch seinem natürlichen Verlauf folgen kann, gibt es solche Brutinseln für diese Vögel fast nicht mehr, wodurch ihr Bestand stark zurückgegangen ist. Die Brutpaare finden einfach keine geeigneten Brutinseln mehr, a uf denen ihre Eier und Küken durch das umgebende Wasser vor Raubtieren geschützt sind. An manchen Orten hat man bereits erfolgreich versucht, den Vögeln durchdenBaueinerkünstlichenBrutinselzuhelfen. DasauchinEggenstein-Leopoldshafenzu versuchen, hielt Tatjana Treiber für eine gute Idee und hat sich zusammen mit der Forschungswerkstatt der Leobande auf den Weg gemacht, das Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Zunächst musste die Konstruktion geplant und die wasserrechtliche Genehmigung beantragt werde n. Im März diesen Jahres haben wir die Genehmigung erhalten, zwei Brutinseln in unseren Gewässern auszubringen. Sogleich haben wir mit dem Bau der ersten Brutinsel begonnen, die am vergangenen Wochenende fertig gestellt werden konnte. Sie liegt im Moment noch am Ufer des alten Hafen Leopoldshafen und ist an einer der dortigen Trauerweiden angebunden. Nach ihrer „Einweihung“ Mitte Oktober wird sie an ihrem späteren Liegeplatz im alten Hafen verankert. Dort soll sie den im Frühling zurückkehrenden Seeschwalbe n als Nistplatz zur Verfügung stehen. Eine zweite Brutinsel ist für das Laich- und Schongebiet am Baggersee Mittelgrund geplant. Da die Kosten für den Bau dieser ersten Brutinsel doch höher als erwartet waren (man bedenke allein den momentan immensen Preis für das verwendete Eichenholz) , ist praktisch das ganz Budget, das für die beiden Brutinseln zur Verfügung stand, bereits verbraucht -deshalb hoffen wir , ein paar Sponsoren zu finden, die uns den Bau der zweiten Brutinsel für den Baggersee ermöglichen.
Von der Idee bis zur Umsetzung war es ein weiter Weg – die wasserrechtliche Genehmigung zu bekommen, war nicht ganz einfach – mit jeder Person, die bei der Planung dazu kam, kamen neue Ideen, wie man ein solc hes Floss gestalten könnte – genaue Pläne wurden gebraucht – der Auftrieb musste berechnet werden – sollte das Holz gestrichen werden oder nicht – welches Holz und woher kannmaneszuZeitenknappenMaterialbekommen -dieWassertiefeanderentsprechendenStelle musste gemessen werden um die Länge der Ankerkette zu berechnen, … . Das ist nur ein kleiner Auszug aus der langen Liste an Problemen, die wir zu lösen hatten. Die Hürden waren zahlreich und umso mehr sind wir mächtig stolz darauf, dass wir jetzt die erste Brutinsel in die Tat umsetzen konnten. Und tatsächlich, unser Plan war gut : die Brutinsel schwimmt! Jetzt bleibt vor allem zu hoffen, dass auch die Fluss -Seeschwalben wissen, dass das eine geeignete Brutinsel ist, und diesen Platz für geeignet ha lten, um ihre Küken großzuziehen . Wenn dem so ist, werden wir die ersten sein, die mit dem Kanu unterwegs sind, um vorsichtig und mit Abstand das Geschehen auf der Brutinsel zu beobachten.
In der Forschungswerkstatt der Leobande sind 15 Kinder ab 8 Jahren aktiv, die sich einmal monatlich treffen, um zusammen mit Tatjana Treiber und Ute Wiegel verschiedene Gegebenheiten der Natur genauer zu untersuchen und zu erforschen.
Hier die ersten Impressionen von der Verlegung und Verankerung. Nun warten wir auf die Seeschwalben.
Vielen Dank an Mark, Joris, Noah und Greta für die Unterstützung bei der Verlegung und Verankerung der Brutinsel. Wow, das war sehr aufregend und erst nach knapp 2 Stunden hatten wir unser Ziel erreicht.
über 1 Tonne hängt an unseren Paddelbooten.